Experiment mit einer endgespeisten Drahtantenne

Schönstes Frühlingswetter lockt dem OM nach draussen um Antennen zu bauen. Auf meiner DoIt Liste steht schon lange ein Experiment mit einer endgespeisten Drahtantenne. Als erstes hatte ich mich mit den Begriffen Langdrahtantenne und eben der endgespeiste Drahtantenne auseinander gesetzt.

Unter Funkamateuren redet man häufig von „Langdraht-Antennen“. Je nach dem kann das etwas unterschiedliches bedeuten.
In Bezug auf Langdraht-Antennen unterscheidet man:
• Echte Langdrahtantennen
sind Antennen deren Länge gross ist gegenüber der Wellenlänge (l = > 1 λ)
• Unechte Langdrahtantennen
Der „Volksmund“ bezeichnet häufig jede Antenne die aus einem Draht besteht, der
an einem Ende gespeist wird, als Langdrahtantenne.

Meine Antenne mit den 45m länge ist also eine endgespeiste Drahtantenne und kein Langdraht!

endgespeiste Drahtantenne
endgespeiste Drahtantenne
endgespeiste Drahtantenne
endgespeiste Drahtantenne

Da echte Langdrahtantennen je nach Band gewaltige Ausmasse annehmen können, ist die „unechte Langdrahtantenne“ wohl eher etwas, was für den Durchschnitts-OM in Frage kommt. Der „Sex-Appeal“ dieser Antennen-Art liegt darin, dass man einen einzigen Draht vom Haus weg an einen einzigen Aufhängepunkt spannt. Dies bedeutet: Man hat eine sehr unauffällige Antenne.

Im praktischen Betrieb wird die „Erdleitung“ zwischen dem Antennenkoppler und der Erde immer eine gewisse Länge aufweisen. Wenn wir die Antenne am Dachgiebel abspannen und den Antennenkoppler in der Nähe platzieren, dann kann es sich um mehrere Meter Draht handeln. Ich habe 45m Draht verwendet der vom Koppler in der Wiese liegt und als Radial dient.

Bei dieser Art Antenne muss folgendes beachtet werden:
• Die Drahtlänge der eigentlichen Antenne, d.h. vom Isolator am abgespannten Ende
bis zum Antennenkoppler darf auf keinem Band eine λ/2-Resonanz aufweisen. Dies
würde reine Spannungskopplung bedeuten und dies verkraftet ein normaler
Antennenkoppler nicht.
• Der Draht vom Antennenkoppler bis zur eigentlichen Erde ist ein Teil der Antenne
und strahlt mit.
• Deshalb diesen Draht auf möglichst direktem Weg zur Erde führen.
• Die Drahtlänge der Erdleitung (vom Antennenkoppler bis zum Übergang in die Erde)
darf auf keinem der benutzten Bänder λ/4 oder ein ungradzahliges Mehrfaches
davon betragen. Dies würde am Antennenkoppler reine Spannungskopplung
bedeuten, und da macht der Koppler nicht mehr mit.
• Den bereits erwähnten „Erdübergangswiderstand“ sollte man nicht vergessen.
Diesen kann man zwar kaum beeinflussen, denn er hängt weitgehend von der
Bodenleitfähigkeit ab und von der Art wie man erdet. Eine Blitzschutzerde führt zwar
im Falle eines Falles den Blitzstrom gut ab, aber eine gute HF Erde ist das noch
lange nicht. Radials sind da schon besser.

2 Gedanken zu “Experiment mit einer endgespeisten Drahtantenne

  1. iclou Antworten

    Hallo
    Warum darf denn der Draht nicht lambda/2 sein, wenn ich z.B. einen 1:9 Unun direkt an der Einspeisung einbinde und dann ein Mantelsperre anschliesse bevor es zum Tuner geht?
    Danke für Feedback

    • Chris Beitragsautor Antworten

      Guten Tag,
      die Angabe bezieht sich beim Anschluss eines Tuners, der kann Schaden nehmen beim Anschluss eines lambda/2 Drahtes.
      73 de Chris

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