CB-Funk – Was ist das?
CB ist die Abkürzung für «Citizen´s Band», der amerikanischen Bezeichnung für «Jedermann-Funk» oder «Bürger-Funk», das heisst, eben eine Funkanwendungen für den normalen Bürger, der kein Interesse an kommerziellen Funkdiensten oder dem Amateurfunk hat.
Der CB-Funk ist ein privater Nahbereichsfunk im 27 MHz-Bereich und gehört zum nichtöffentlichen mobilen Landfunk.
Jedermann kann am CB-Funk teilnehmen, wobei alle Nutzer – «CB-Funker» – gleichberechtigt sind.
Der CB-Funk ist ein beliebtes und preisgünstiges Hobby für Jedermann.
Aber auch bei der Arbeit, beim Sport und Spiel kann mit CB-Geräten drahtlos eine Verbindung zum Partner/zur Partnerin oder zum Freund/zur Freundin hergestellt werden.
Damit auf den knappen Kanälen bei der grossen Anzahl von CB-Funkern eine möglichst ungestörte Kommunikation möglich ist, sollten alle CB-Funker Rücksichtnahme und partnerschaftliches Verhalten üben!
Mit der Zeit haben sich einige allgemeine und unverbindliche Regeln herausgebildet, die das Miteinander erheblich vereinfachen.
Dies gilt zum Beispiel für die Zuordnung einzelner Kanäle:
Kanal 9 FM (27,065 MHz) Notrufkanal
Kanal 1 FM (26,965 MHz) Anruf-Frequenz FM
Kanal 4 AM (27,005 MHz) Anruf-Frequenz AM
Kanal 9 AM (27,185 MHz) Fernfahrerkanal
Kanal 19 FM (27,185 MHz) Fernfahrerkanal
Die Reichweite auf den CB-Funkkanälen hängt wesentlich von der Sendeleistung, der verwendeten Antenne und dem «Funkwetter» ab.
Bei geeigneten Antennen lassen sich im allgemeinen Entfernungen innerhalb einer Region zuverlässig überbrücken. Besonders im Sommerhalbjahr kommt es zu Überreichweiten, die sporadische Funkkontakte im Umkreis von 2.000 km (DX) ermöglichen.
Die Reichweite ist stark vom Standort abhängig:
Je höher, desto weiter!
Circa-Werte sind hier:
Handfunkgerät: bis zu 5 Kilometer
Mobilfunkgerät: 10 bis 15 Kilometer
Heimstation: bis zu 50 Kilometer
Um einen ungestörten Funkverkehr zu geniessen, sollte man die folgenden sechs Regeln des CB-Funks beherzigen:
Nach dem Einschalten des Gerätes immer zuerst hören, ob der eingestellte Kanal frei ist.
Dazu die Rauschsperre öffnen, um schwächere Stationen nicht zu überhören.
Nur wenn der Kanal völlig frei ist (Bei sehr schwachen Stationen unter S2 kann man den Kanal als frei betrachten.), den eigenen Anruf starten.
Immer nur kurz rufen.
Nach jedem Anruf sorgfältig hören, ob eine Station antwortet. Erst dann den Anruf wiederholen.
Nach jedem Durchgang der Gegenstation einige Sekunden Pause lassen, bevor man spricht, damit sich auch andere Stationen melden können.
CB-Funk-Einsatzgebiete
Für CB-Funk gibt es viele Einsatzmöglichkeiten:
CB-Funk ist optimal, um zwischen einem PKW und Zuhause eine kostengünstige Verbindung herzustellen. Egal, ob man sich nur unterhalten will, etwas Dringendes mitzuteilen hat oder der PKW-Fahrer noch etwas zum Einkaufszettel dazu notieren soll, diese Art von Kommunikation macht Spass und bringt immer die Gewissheit, dass es beiden Seite gut geht.
Es ist beruhigend, wenn man seine «Notrufsäule» im Fahrzeug hat. Egal, ob einem nur das Benzin ausgegangen ist, der Motor streikt oder eine sonstige Panne passiert ist.
Auch bei Unfällen kann ein CB-Funkgerät lebensrettend sein, denn auf irgendeinem Kanal ist immer jemand anzutreffen, der telefonisch Hilfe rufen kann.
Leider wird Kanal 9 FM (Notrufkanal) nur in sehr kleinen Gebieten abgehört, so dass man für schnelle Hilfe am besten einen belegten Kanal sucht und dort seine Lage erklärt.
LKW-Fahrer benutzen den CB-Funk schon sehr lange, um sich über Strassenzustand und Staus zu informieren.
Nichts gegen den Verkehrsfunk populärer Radiostationen, auch im Zeitalter von Handys und den daraus entstandenen mobilen «Stauwarnern» ist CB-Funk immer noch die schnellste Informationsquelle, die auch so schnell durch nichts zu ersetzen sein wird.
Auch Standorte von Radarfallen lassen sich häufig über den CB-Funk ausfindig machen.
Nicht nur Privatanwender benutzen den CB-Funk.
Kleine Firmen, für die Betriebsfunk zu kostspielig ist, und deren Kommunikation auch keine wichtigen oder geheimen Dinge enthält, sehen im CB-Funk eine günstige Möglichkeit, zu Firmenfahrzeugen oder auf ihrem Firmengelände Kontakt herstellen zu können.
Auch Landwirte nutzen CB-Funk, zum Beispiel, um vom Hof zum Traktor zu kommunizieren, oder verschiedene Bauernhöfe durch Funk zu verbinden.
Maschinenringe bestücken ihre Fahrzeuge mit Funk, um bei dringendem Bedarf einfach das entsprechende Arbeitsgerät an Ort und Stelle abziehen und verlegen zu können.
Auf hoher See, und natürlich auch auf Binnengewässern, befinden sich ebenfalls in vielen Booten CB-Funkgeräte. Gerade dort, wo grosse, ebene Wasserflächen sind, spielt der CB-Funk seine grossen Reichweiten so richtig aus.
Die wichtigsten Neuerungen:
CB-Funk-Frequenzen in Schweiz (1-40) Deutschland(1-80)
Kanal Frequenz (MHz) Kanal Frequenz (MHz)
1 26,965 41 26,565
2 26,975 42 26,575
3 26,985 43 26,585
4 27,005 44 26,595
5 27,015 45 26,605
6 27,025 46 26,615
7 27,035 47 26,625
8 27,055 48 26,635
9 27,065 49 26,645
10 27,075 50 26,655
11 27,085 51 26,665
12 27,105 52 26,675
13 27,115 53 26,685
14 27,125 54 26,695
15 27,135 55 26,705
16 27,155 56 26,715
17 27,165 57 26,725
18 27,175 58 26,735
19 27,185 59 26,745
20 27,205 60 26,755
21 27,215 61 26,765
22 27,225 62 26,775
23 27,255 63 26,785
24 27,235 64 26,795
25 27,245 65 26,805
26 27,265 66 26,815
27 27,275 67 26,825
28 27,285 68 26,835
29 27,295 69 26,845
30 27,305 70 26,855
31 27,315 71 26,865
32 27,325 72 26,875
33 27,335 73 26,885
34 27,345 74 26,895
35 27,355 75 26,905
36 27,365 76 26,915
37 27,375 77 26,925
38 27,385 78 26,935
39 27,395 79 26,945
40 27,405 80 26,955
CB-Funk-Betriebsarten
In der Schweiz sind zugelassen:
40 Kanäle Frequenz-Modulation (FM) 4 Watt Sendeleistung
40 Kanäle Amplituden-Modulation (AM) 4 Watt Sendeleistung
40 Kanäle Einseitenband-Modulation (Single-Side-Band = SSB) 12 Watt Sendeleistung
Frequenz-Modulation (FM)
Bei FM bleibt die Stärke des Signales immer gleich, weil die Sprache (Information) in die Frequenz des Signales gepackt wird.
Man spricht von einem Frequenz-Hub.
Dies ist der Bereich (z.B. 3 kHz) in welchem das Sendesignal schwankt.
Zum Beispiel: ein FM-Sender sendet auf 27.125 kHz. Somit schwankt das tatsächliche Signal von 27.122 bis 27.128 kHz, ist also insgesamt 6 kHz breit.
FM eignet sich besonders gut für lokale Verbindungen, da die Sprachqualität wesentlich besser ist, als bei FM.
Amplituden-Modulation (AM)
Bei AM wird die Sprache des Funkers auf die Funkwelle des Senders draufgepackt (aufmoduliert).
Somit schwankt die Amplitude (Stärke der Welle) ständig im Rhythmus der Sprache und erzeugt so beim Sender ein schwankendes Signal, welches abhängig von der Lautstärke der Sprache des Senders ist.
Ein AM-Signal ist sehr störanfällig, jedoch wegen geringer Bandbreite sehr gut für Weitverkehrs-Funk (DX) geeignet.
Einseitenband-Modulation (SSB)
SSB ist eine Weiterentwicklung von AM.
Bei AM wird unabhängig von der Modulation ständig ein konstanter Träger gesendet, also Leistung vergeudet.
Bei vorhandener Modulation erscheinen zwei Seitenbänder, welche die gleiche Information tragen.
Bei SSB wird der unmodulierter Träger und ein Seitenband unterdrückt, so hat man einen optimalen Wirkungsgrad.
Um das SSB-Signal im Empfänger wieder hörbar zu machen muss die Trägerfrequenz wieder hinzugefügt und die Empfangsfrequenz mit dem Clarifier-Regler sehr präzise eingestellt werden .
Sprechfunk
Von Anfang an war CB-Funk als reiner Sprechfunk konzipiert.
Dementsprechend gab es natürlich auch nur Sprechfunk-Geräte in AM und später auch FM.
Auch wenn CB-Funk als mobiler Nahbereichsfunk deklariert wurde, konnte man doch unter guten Bedingungenn durchaus sehr weite Funkverbindungen herstellen.
Abhängig von der Sonnenaktivität und den daraus resultierenden Ausbreitungsbedingungen sind europaweite und auch transatlantische Verbindungen keine Seltenheit und heben die Attraktivität von CB enorm.
Digitaler CB-Funk
Durch die entsprechenden Verfügungen der RegTP wurden digitale Betriebsarten für den CB-Funk zur Benutzung auf den CB-Kanälen 6, 7, 24, 25, 52, 53, 76, 77 freigegeben.
Es dürfen jedoch nur Geräte verwendet werden, die für den Anschluss beliebiger Zusatzmikrofone zugelassen sind.
CB-Datenfunk darf betrieben werden in den Betriebsarten F1D, F2D und G2D (Frequenz- und Phasenmodulation, FSK bzw. AFSK).
Damit ist es möglich, zum Beispiel Schmalband-Fernsehen (SSTV) oder Morsetelegraphie anzuwenden.
Am häufigsten kommt jedoch Packet Radio zum Einsatz.
Die Hobbyfunker haben sich inzwischen ein sehr grosses und gut funktionierendes Netz aus Mailboxen (zum Speichern und Empfangen von persönlichen und allgemeinen Nachrichten), Digipeatern (Datenfunk-Umsetzern) und Nodes (Netzwerkknoten) hergestellt.
Zur Verwendung von Packet Radio benötigt man ein Modem, welches zum Beispiel am COM-Port eines PCs angesteckt und mit dem Funkgerät verbunden wird.