Ausbreitung 160m Band: Nach Sonnenuntergang sind Reichweiten von mehreren 1000 km möglich, da die D-Schicht der Ionosphäre vollständig verschwunden ist und nun eine Reflexion im unteren Bereich der F-Schicht stattfindet. Die nahe der Erdoberfläche gelegene D-Schicht dämpft die Raumwellen am Tage, wodurch geringere Reichweiten erzielt werden.
Die Ausbreitung im 80m Band erfolgt tagsüber vorwiegend über die Bodenwelle (Reichweite unter 200 km); ab der Dämmerung auch durch die sich dann ausbildende Raumwelle (Reichweite bis ca. 4.000 km). Da die Maximum Usable Frequency (MUF) für diesen Frequenzbereich selten unter 3,5 MHz sinkt, werden die Ausbreitungsbedingungen hauptsächlich von der Absorption der Funkwellen tagsüber in der D-Schicht bestimmt. Oft liegen die gleichen Eigenschaften wie bei der Grenzwelle vor. Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) stellt Reichweitenkurven für die Bodenwelle zur Verfügung.
Ausbreitung 60m Band: Es ist geeignet, sowohl tagsüber als auch nachts NVIS-Verbindungen herzustellen. Diese sind aufgrund der geringen Reichweite und der Ausbreitung per Raumwelle auch im hügeligen Gelände besonders für regionalen Notfunk geeignet.
Ausbreitung 40m Band: Dieses Band ermöglicht sowohl Weitverbindungen (DX) von spätnachmittags bis frühmorgens als auch Nahverbindungen mittels NVIS tagsüber, insbesondere in Zeiten hoher Sonnenaktivität. Aufgrund der guten – wenn auch durch die D-Schicht tagsüber gedämpften – Ausbreitungsbedingungen wird es auch „Europa-Band“ genannt.
Ausbreitung 30m Band: Die Tagesdämpfung durch die D-Schicht ist relativ gering, daher lassen sich rund um die Uhr zu allen Jahreszeiten DX-Verbindungen aufbauen, auch wenn andere DX-Bänder (wie das 10-m-, 12-m- und 17-m-Band) bereits nicht mehr brauchbar sind.
Das 20-Meter-Amateurfunkband erstreckt sich von 14,0 MHz bis 14,35 MHz. Der Name leitet sich von der ungefähren Wellenlänge dieses Frequenzbereiches ab. Es ist das klassische Weitverkehrsband (DX-Band). Im Sonnenfleckenmaximum ist es fast rund um die Uhr verwendbar, so dass Funkverbindungen mit allen Kontinenten möglich sind. Im Sonnenfleckenminimum hingegen ist das 20-Meter-Band nur tagsüber bzw. bis in die frühen Abendstunden benutzbar, fällt manchmal sogar ganz aus. Die Tote Zone ist oft größer als 1000 Kilometer.
Die Ausbreitungen des 17m DX-Bandes sind ähnlich dem 15-Meter-Band. Im Sonnenfleckenmaximum sind fast durchgehend DX-Verbindungen möglich. Bei geringer Sonnenfleckenanzahl sind nur vereinzelt tagsüber Verbindungen möglich. Störungen durch die Atmosphäre sind eher selten.
Die Ausbreitungsbedingungen des 15-Meter-Bandes sind sehr abhängig von der Anzahl der Sonnenflecken. Während des Sonnenfleckenminimums sind nur tagsüber in den Sommermonaten kurze Bandöffnungen vorhanden, während der Winterzeit kann es sogar zu Totalausfällen kommen, die mehrere Tage dauern können. Umso mehr lassen sich im Maximum der Sonnenaktivität, gefördert durch eine geringe Dämpfung, auch mit kleinen Leistungen sehr weite Entfernungen überbrücken. Atmosphärische Störungen haben keine Auswirkungen auf das Band.
Das 12-Meter-Band ist sehr von der Sonnenaktivität abhängig. Bei guten Bedingungen sind tagsüber DX-Verbindungen möglich, nachts ist fast keine Bandöffnung vorhanden. Während des Sonnenfleckenminimums sind Verbindungen interkontinentaler Art nicht möglich.
In Bodennähe erreicht das 10-Meter-Band noch Stationen in 20 bis 30 Kilometer Entfernung. Die Reichweite kann sich durch verschiedene Einflüsse erhöhen. Grundsätzlich erhält man mit einer größeren Funkantenne auf höheren Positionen eine größere Reichweite. Neben der Sendeleistung ist auch die Reflexionsfähigkeit der Ionosphäre für die Reichweite entscheidend.
Der Übertragungsweg über die Raumwelle muss sich auf der Tagseite der Erde befinden. Lediglich in niederen geografischen Breiten sind auch nach der Dämmerung bzw. in der Nacht Funkverbindungen über Raumwelle möglich. Über die Raumwelle sind teilweise Funkstationen in einer Entfernung von 2000 Kilometer und mehr erreichbar.
Bei hoher Anzahl von Sonnenflecken sind aber auch tagsüber interkontinentale Verbindungen selbst mit kleinster Sendeleistung (weniger als einem Watt) und kleinen Antennen möglich.
Im Sonnenfleckenminimum sind nur gelegentlich von Mai bis August DX-Verbindungen von bis zu 2000 Kilometer über die sporadische E-Schicht möglich.